Unser Leitbild
Dormanns Hof ist eine heilpädagogische Mädchenwohngruppe, in der den Kindern und Jugendlichen Raum für die Entwicklung einer eigenständigen Identität geboten wird. Den Mädchen werden alternative Lebensweisen und -modelle aufgezeigt, damit sie eine bewusste Wahl in Bezug auf mögliche Lebensentwürfe treffen können und damit insgesamt eine positive Entwicklung und Bewertung ihrer Identität stattfindet. Dabei werden auch bisher nicht beachtete Lebensbereiche und spezifische Bedürfnisse der Mädchen aufgegriffen.
Zunächst steht im Vordergrund, die Mädchen im geschützten Rahmen in ihrer Persönlichkeit zu stabilisieren und zu stärken, und dann darüber hinaus mit ihnen gemeinsam über behutsam geführte Biographiarbeit zu erreichen, dass sie schwierige Aspekte ihrer Lebensgeschichte annehmen und mit ihnen umgehen lernen. Auseinandersetzungen mit tradierten Rollenzuweisungen und Benachteiligungen sowie mit Gewalterfahrungen werden dabei in individueller Weise und entsprechend der Entwicklungsprozesse in fachlicher Form initiiert und begleitet.
Die Mädchen erhalten Unterstützung darin, soziale Kompetenzen und die Vielseitigkeit ihrer emotionalen Empfindungen und deren Ausdrucksfähigkeit zu erweitern, so dass z.B. Konflikte nicht automatisch durch Macht und Dominanz beendet oder bewusst vermieden werden müssen. Offene und kreative Auseinandersetzungen zur Klärung von Inhalten und Beziehungen sind Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit, die sowohl im Wohngruppenalltag als auch im heilpädagogischen Einzel- und Gruppensetting umgesetzt wird. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Selbstregulation der Mädchen gelegt.
Da jedes Kind in seiner Entwicklung und seinen Verhaltensweisen seiner Familie verbunden ist, ist die Einbindung der Familien in unsere heilpädagogische Arbeit selbstverständlicher Bestandteil. Die Elternarbeit hat unterschiedliche Aspekte. Zum einen geht es um Kooperation mit den Eltern und zum anderen darum, mit ihnen zu klären was das Kind von ihnen braucht, um sich auf Veränderung einzulassen. Schließlich geht es auch darum, mit den Eltern abzuklären, was sie daran hindert, ihre Elternrolle in funktionaler Weise einzunehmen. Hierzu finden mindestens im vierwöchigen Rhythmus persönliche Elterngespräche mit dem Bezugspädagogen und der Einrichtungsleitung statt. Außerdem gibt es regelmäßige Telefonate, begleitete Besuche und die Möglichkeit, dass Eltern und Geschwister nach Absprache phasenweise in Form von Tagesbesuchen unseren Wohngruppenalltag kennenlernen. So erlangt die Wohngruppe für Eltern einen Modellcharakter und es ist gewährleistet, dass keine Entfremdung zwischen den Mädchen und ihren Herkunftsfamilien stattfindet. Über diese Art der Anschauung soll den Familien ermöglicht werden, ihr eigenes Miteinander weiter zu entwickeln.
Heilpädagogische Ausrichtung
Das pädagogische Handeln unseres stationären Hilfeangebotes orientiert sich an heilpäda-gogischen Ansätzen und den Konzepten der Traumapädagogik und der Transaktionsanalyse.
Im Vordergrund unserer pädagogischen Arbeit steht die Überzeugung, dass
- jeder Mensch okay ist
- jeder Mensch denken kann
- jeder eigene Entscheidungen treffen kann
- jeder die Verantwortung für sich selbst trägt
- jeder Mensch die Autonomie anstrebt
Auffassung der Arbeit ist, dass jeder Mensch in der Lage ist, Verantwortung für sich, sein Fühlen und Handeln zu übernehmen. Daraus resultierend hat jeder Mensch die Fähigkeit, sich weiter zu entwickeln, sich zu verändern und neue Wege zu gehen. Jeder Mensch hat Ressourcen. Wir unterstützen die Mädchen darin, diese zu entdecken und zu stärken.
Wohngruppe 1
Zielgruppe
Aufgenommen werden weibliche Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren mit Förderbedarf im emotionalen, sozialen, kognitiven und motorischen Bereich. Diese Mädchen zeigen häufig unangemessene Problem- und Konfliktlösungsstrukturen, verbale und/oder körperliche Aggressivität, Autoaggressionen, unzureichende Leistungs- und Kooperationsbereitschaft, wenig Schulmotivation, niedrige Frustrationstoleranz, Versagensängste, negatives Selbstbild, geringes Selbstbewusstsein, Entmutigung usw.
Aufgrund der Erfahrungen der Einrichtungsleitung mit Kindern und Jugendlichen in stationären Jugendhilfeeinrichtungen und jungen Menschen in der Psychiatrie erleben alle Mädchen in der Jugendhilfeeinrichtung Dormanns Hof Akzeptanz und Wertschätzung und haben die Möglichkeit, ihren Platz zu finden und einzunehmen.
Ausschlusskriterien
Nicht aufgenommen werden Kinder und Jugendliche, bei denen folgende Erkrankungen/ Störungen im Vordergrund stehen:
akute Selbst- oder Fremdgefährdung, Psychosen, Sucht,
schwere körperliche und/oder geistige Behinderung,
akute Suizidgefährdung und
Tierhaarallergie.
Platzzahl
Es stehen 8 Plätze nach § 34 SGB VIII zur Verfügung.
Wohngruppe 2
Zielgruppe
Aufgenommen werden weibliche Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren die aufgrund belastender Erfahrungen einen besonderen Schutzraum benötigen.
Die Mädchen zeigen einen Förderbedarf im emotionalem, sozialem, kognitivem und motorischem Bereich und zeigen häufig unangemessene Problem- und Konfliktlösungsstrategien, verbale und / oder körperliche Aggressivität, Hyperaktivität, Depressionen, Angststörungen dissoziative Störungen, Autoaggressionen, unzureichende Leistungs- und Kooperaionsbereitschaft, niedrige Frustrationstoleranz, Versagensängste, negatives Selbstbild, geringes Selbstbewusstsein, Entmutigung. Durch die personelle Aufstellung wird auch den Mädchen mit traumatischen Erlebnissen z.B. in Form von familiärer und außerfamiliärer Gewalt wie etwa psychischem, körperlichem und sexuellem Missbrauch oder extremer Vernachlässigung ein Schutzraum geboten.
Ausschlusskriterien
Nicht aufgenommen werden Kinder und Jugendliche, bei denen folgende Erkrankungen/ Störungen im Vordergrund stehen:
akute Selbst- oder Fremdgefährdung, Psychosen, Sucht,
schwere körperliche und/oder geistige Behinderung,
akute Suizidgefährdung und
Tierhaarallergie.
Platzzahl
Es stehen 6 Plätze nach § 34 SGB VIII zur Verfügung.