Tiergestützte Pädagogik
Mädchen, denen es nur schwer möglich ist, ihre Themen direkt zu kommunizieren, erleichtert die tiergestützte Pädagogik, Zugang zu sich selbst und ihren Gefühlen und zu anderen zu schaffen.
Auf dem Hof leben Katzen, Hunde, Hühner, ein Schaf, zwei Esel, eine Ziege, fünf Meerschweinchen und sechs Pferde.
Die Mädchen haben somit in der Einrichtung Dormanns Hof die Möglichkeit mit vielen Tieren in Kontakt zu kommen und können mit Unterstützung der Pädagogen einen angemessenen und verantwortungsvollen Umgang lernen.
Insbesondere die Haltung der Pferde bietet den Mädchen ein großes Lernfeld. Durch den Umgang mit dem Pferd findet eine nonverbale Kommunikation statt. Das Pferd ist ein unbelastetes Medium, das durch direkte Reaktionen Grenzen setzt, aber auch Zuneigung und Wärme in positiver Beziehungsgestaltung anbietet. Im Umgang mit den Pferden werden Fühlen und Empfinden angeregt und das Bedürfnis nach Getragen werden, nach Halt und Annahme, aber auch körperlicher Nähe werden befriedigt.
Dem Kontakt mit den Pferden liegen folgende Annahmen zugrunde:
- Die Pferde sind klar und deutlich und erwarten dies auch von den Menschen
- Die Pferde bieten Beziehung an
- Die Mädchen werden selbstständiger und selbstbewusster
- Sie lernen, Geduld zu haben und sich zu konzentrieren
- Ihre motorischen Fähigkeiten werden gefördert
- Die Kommunikationsfähigkeit wird gestärkt
Wir bieten Projekte an, die im Rahmen der tiergestützten Pädagogik entwicklungsfördernd für die Mädchen sind. Hierbei handelt es sich um Reitunterricht einzeln und in der Gruppe, Ausritte, Voltigieren und gemeinsame Instandhaltung der Stallungen.
Unser Anliegen ist es, dass die Mädchen unsere Beziehung zu den Tieren und unseren Umgang mit diesen als positives Modell erleben. Sie haben hier die Möglichkeit, in guter Weise Verantwortung für ein Tier zu übernehmen, wodurch sie eigene Grenzen und die des Tieres wahrnehmen und einhalten lernen. Diese Erfahrung stärkt sie in ihrem Umgang mit eigenen Gefühlen und Bedürfnissen und trägt zur Bewältigung ihrer oftmals traumatischen Erlebnisse bei.
Neben dem direkten Umgang mit den Tieren lernen die Mädchen einen strukturierten Tagesablauf und die Grundlagen vieler hauswirtschaftlicher und handwerklicher Abläufe kennen. Dies bietet ihnen die Gelegenheit, eigene Interessen, Vorlieben und Fähigkeiten zu entdecken und weiter zu entwickeln.